Hybridfahrzeuge zeichnen sich durch niedrigen
Kraftstoffverbrauch und geringe Emissionen aus, ohne hinsichtlich
Platzangebot, Fahreigenschaften oder Fahrkomfort Wünsche offen zu
lassen. Deshalb sind sie von den Kunden als alltagstaugliche
Fahrzeuge anerkannt und akzeptiert.
Die Technik des Toyota Prius
Auf den
Toyota Prius 1
wurde innerhalb eines kleinen Schul-Projekts einer Kfz-Mechatroniker
Klasse zum Thema Alternative Antriebe der
RWS-Berufsschule
bereits vor einigen Jahren eingegangen. Damals handelte es sich noch
um das erste Modell mit diesem wegweisenden Antrieb. Die Schüler
waren damals bei den Probefahrten alle hellauf begeistert.
Mittlerweile hat Toyota schon die dritte Version des Prius auf
dem Markt gebracht und viele Schwächen seiner Vorgänger wurden
ausgemerzt.
Toyota Prius 3
Inzwischen haben auch die europäischen Autohersteller
einsehen müssen, dass sie an alternativen Antriebstechnologien wie Elektro- oder
Hybridtechnologie
nicht vorbei gehen können. In diesem Bericht soll die Technik des Prius 2 ein
wenig näher beschrieben werden. Anmerkung: Die Technik des neuen Prius 3
weicht von der hier beschriebenen Technik etwas ab. Hier geht's zum
Prius 3.
Kfz-Mechatroniker Auszubildende nach einer Probefahrt mit dem Prius 2
Wesentlich aufwendiger als das
Honda-IMA-System ist
der Hybridantrieb im Prius. Toyota hat hier die Kombination aus
seriellem und
parallelem Hybrid
realisiert und nennt es
Hybrid-Synergy-Drive®. Zum Einsatz kommen
ein 1,5 Liter 57 kW-Vierzylindermotor mit variabler Ventilsteuerung (VVT-i),
sowie ein Drehstrom-Synchronmotor mit 50 kW.
Aufbau
Kern des
Hybrid-Synergy-Drive®
ist ein Planetengetriebe, das als
Kraftweiche dient.
|
1 = Sonnenrad
2 = Planetenrad
3 = Planetenradträger
4 = Hohlrad
vereinfache Darstellung |
Der Benzinmotor ist hierbei mit dem Planetenträger
verbunden, der Generator mit dem Sonnenrad und der E-Motor mit dem Hohlrad sowie
über ein Kettengetriebe direkt mit dem Antrieb.
Getriebe Skizze
Das
Planetengetriebe
verteilt je nach Betriebszustand die Leistung des Vierzylinders zu den Rädern
oder zum Generator. Damit kann der Motor, ähnlich dem seriellen Hybriden,
möglichst häufig im Bereich des optimalen Verbrauchs laufen. Das
Planetengetriebe macht ein Schaltgetriebe und eine Kupplung überflüssig.
Schema Prius
Die Batterie des Toyota Prius
Als Energiespeicher dient eine
Nickel-Metallhydrid-Batterie
mit 202 Volt. Der Akku besitzt 168 Zellen und wiegt nur noch 39 kg.
Dass Toyota von der Langlebigkeit der Hochleistungsbatterie
überzeugt ist, beweist die achtjährige Garantie.
Batteriemodul
Der Nickel-Metallhydrid-Akkumulator wird während der Fahrt über den
Generator vom Verbrennungsmotor und per Rekuperation, d.h. durch
Energierückgewinnung beim Bremsen und im Schubbetrieb, geladen. Der
Ladezustand der Batterie und der Energiefluss werden dem Fahrer auf
einem zentralen Display angezeigt. Um eine lange Lebensdauer der
Batterie zu ermöglichen, wird diese weder vollständig geladen noch
voll entladen. (Quelle:
Wikipedia)
Prius Nickel-Metallhydrid-Batterie (Prius 3)
Wichtigstes Bauteil des Elektrokreislaufs ist die
Steuereinheit. Im
Hochspannungsschaltkreis wird die Batteriespannung im Halbleiter-Stromrichter
auf 500 V transformiert. Die hohe Spannung erlaubt eine geringere Stromstärke,
was die Leistungsverluste reduziert und den Wirkungsgrad erhöht. Zudem wandelt
der
Stromrichter den
Gleich- in Wechselstrom für den Elektromotor um. Der
Spannungswandler
stellt außerdem die 14-V-Bordspannung sicher.
Prius Schnittmodell
Der
Elektromotor des
Prius ist ein Wechselstrom-Synchronläufer. Bei identischen Abmessungen im
Vergleich zum Prius-1-Vorgänger konnte Toyota die Leistung von 33 auf 50 kW
steigern.
Ebenfalls überarbeitet wurde der
Generator, ein Wechselstrom-Synchronläufer.
Er wird mit relativ hohen Drehzahlen (10.000 1/min) betrieben, damit die
Energieversorgung sichergestellt ist.
Funktion des Prius Hybrid Synergie
Drive (Fahrmodus):
Die komplizierte Steuerung des
Hybrid Synergy Systems® (HSD)
übernimmt ein Rechner. Er analysiert zahlreiche Daten wie GaspedalsteIlung,
Ladezustand der Batterie, Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl und versucht,
das Fahrzeug stets im effizientesten Modus zu betreiben.
Wie die Steuerung im Einzelnen funktioniert, zeigen die folgenden Fahrzustände:
|
Normalfahrt
Ein Teil der Leistung geht variabel über die Kraftweiche zum Antrieb, ein
Teil über den Generator zum Elektromotor, Batterie wird geladen, rein
elektrischer Betrieb möglich. |
|
Sanftes
Beschleunigen/ Stop
-
and
-
Go
Beim Starten und Losfahren ist nur der Elektromotor in Betrieb, der
Verbrennungsmotor bleibt aus. Auch Fahrten bei geringer Last finden
ohne Benzinverbrauch statt. Rein elektrisches Stop-and-Go ist
möglich. Dabei wird der Ladezustand der Batterie ständig überwacht, damit
immer ausreichende Reserven zur Verfügung stehen.
|
|
Volllast
/ starkes Beschleunigen
Verbrennungsmotor und E
-
Motor arbeiten mit voller Leistung, Batterie wird
entleert, sie liefert zusätzliche Energie
|
|
Laden
Sobald der Ladezustand es erfordert, wird überschüssige Energie vom
Verbrennungsmotor
zum Generator geleite, um die Batterie aufzuladen.
|
|
Bremsen/ Schiebebetrieb (Rekuperation)
E
-
Motor arbeitet als Generator, der die freigesetzten
Energien in elektrische Energie umwandelt, die Batterie wird geladen.
|
|
Stop
Beim Halten, zum Beispiel an der Ampel,
wird der Verbrennungsmotor abgestellt. Zum Anfahren muss nur das
Gaspedal getreten werden.
|
Dank dieser komplexen elektronischen Steuerungslogik
schafft
der 1300 kg schwere Prius einen EU-Normverbrauch
von 4,3 1/100 km und stößt dabei nur 104 g/km CO2
aus. Damit kann er sogar mit den besten Diesel-Kleinwagen konkurrieren.
Außerdem hat der Prius gegenüber den Selbstzündern (ohne
Partikelfilter) auch deutliche Emissionsvorteile.
Emissionen (g/km) |
Prius 3 (Euro 5) |
Prius 2 |
Prius 1 |
Euro 4 Benziner |
Euro 4 Diesel |
CO2 |
89 - 92 |
104 |
120 |
|
|
Verbrauch |
3,9 - 4,0 |
4,3 |
5,1 |
|
|
Energieeffizienz-klasse |
A+ |
|
|
|
|
NOx |
0,006 |
0,01 |
0,05 |
0,08 |
0,25 |
HC |
0,058 |
0,02 |
0,05 |
0,10 |
- |
CO |
0,258 |
0,18 |
0,63 |
1,0 |
0,5 |
Partikel |
- |
- |
- |
- |
0,025 |
Prius Plugin
Der Toyota Prius Plug-in Hybrid
repräsentiert eine neue Entwicklungsstufe des Hybrid Synergy
Drive, der Antriebstechnologie des Toyota Prius. Der Vollhybrid
Antriebsstrang des Prius wurde um eine größere Batterie
erweitert, die an jeder haushaltsüblichen Steckdose aufgeladen
werden kann. Damit legt der Prius Plug-in Hybrid Strecken von
bis 25 km rein elektrisch und völlig emissionsfrei zurück. Ist
die Batterieladung aufgebraucht, lässt er sich wie ein normales
Hybrid-Fahrzeug weiterfahren.
Toyota Prius Plugin
Quellen: Technikprofi, Toyota, Prius wiki,
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VVT-i
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Die Zukunft ist elektrisch |
Das Wichtigste zur Toyota Hybrid
Erfolgsgeschichte in Kürze
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Toyota bietet weltweit in 80 Ländern 23
Vollhybrid-Fahrzeuge an – viermal so viel wie jeder andere
Hersteller ·
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Insgesamt haben Toyota und Lexus
weltweit schon über 5,5 Millionen Hybride verkauft - mehr
als zehn Prozent davon in Europa
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In den ersten vier Monaten des Jahres
2013 sind in Europa 245 % mehr Toyota Hybride verkauft
worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, womit der
Marktanteil von 61 % auf 75 % gewachsen ist
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Im ersten Quartal 2013 sind die
Verkaufszahlen der Toyota Motor Corporation in Europa um 82
% gestiegen
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Auris, Yaris, Prius (einschließlich
Prius Plug-in) und Prius+ belegen die ersten vier Plätze in
der europäischen Verkaufsstatistik für Hybridfahrzeuge
-
Mit 23 Vollhybrid-Modellen – 16 der
Marke Toyota und 7 Lexus – bietet die Toyota Motor
Corporation (TMC) derzeit in rund 80 Ländern weltweit
viermal so viele Hybridfahrzeuge an wie jeder andere
Hersteller.
Lesen Sie auch über den
A3 e-tron, Opel Ampera,
BMW i3.
Autor: Johannes Wiesinger
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