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Teil 1: Historische Reparaturtechnik / 100 Jahre Generator / Schleifkohlen erneuernDer Generator im Automobil sorgt nun schon seit über 100 Jahren für die nötige elektrische Energie. Denn 1913 pflanzte Bosch erstmals eine Lichtmaschine in ein Automobil.
1913 setzte Bosch erstmals einen Generator im Automobil ein - Bild: Bosch
Der Generator ist allerdings nicht irgendwann wie der Vergaser durch die Benzineinspritzung ersetzt worden und so aus dem Auto gänzlich verschwunden. Im Gegenteil: Der Drehstromgenerator ist im Prinzip aus dem Kfz nicht mehr wegzudenken. Er hat allerdings eine Wandlung mitgemacht, von der gewöhnlichen Lichtmaschine hin zum Energiekraftwerk Drehstromgenerator. Und die Veränderungen werden weiter gehen. So werden möglicherweise in naher Zukunft kurbelwellenintegrierte Starter Generatoren den riemengetriebenen Energieerzeuger ersetzen und zusätzlich per Boostfunktion und Rekuperation den Antrieb mit unterstützen.
Bosch feierte 2013 100 Jahre Generator im Automobil - Bild: Bosch An der grundlegenden Technik des Drehstromgenerators hat sich zwischen 1960 und heute an und für sich kaum etwas geändert. Während bei der zuvor dominierenden Gleichstrom-Lichtmaschine die stromerzeugenden Wicklungen noch innen rotierten und der Generatorstrom folglich über Kommutator und die Kohlebürsten nach außen transportiert werden musste, ist es beim Drehstromgenerator seit 1959 genau anders herum. Die drei um 120° zueinander versetzten Wicklungen werden außen als Ständerwicklung zusammengefasst. Lediglich das erregende Magnetfeld rotiert. Der erzeugte Drehstrom muss aber anders als bei der Gleichstromlichtmaschine durch eine Brückenschaltung aus Dioden noch gleichgerichtet werden.
Lichtmaschine (Generator) für einen Mercedes-Benz 300 SL (Flügeltürer) - Bild: Bosch
Beim Klauenpolläufer oder Rotor handelt es sich um einen Elektromagneten, der das für die Spannungserzeugung erforderliche Magnetfeld aufbaut - Bild: Bosch Der Autor dieses Beitrags hat Ende der 70er Jahre seine Ausbildung zum Kfz-Elektriker absolviert. Diesen Ausbildungsberuf gibt es, wie auch den des Kfz-Mechanikers, längst nicht mehr, da beide Berufe im Kfz-Mechatroniker aufgegangen sind. Aber als Kfz-Elektriker Lehrling, durfte er damals auch noch defekte Generatoren reparieren und zum Tausch überholen. Und wenn sich auch das eine oder andere bis heute geändert hat, so können doch die meisten Vorgänge wie z.B. die Demontage, Überprüfung und Reparatur auch bei den modernen Generatoren heute noch angewendet werden. Wenn auch heute oft bei einem Defekt dann gleich zu einem Tauschteil gegriffen wird und eine Reparatur eher die Ausnahme ist, so lohnt sich häufig die Reparatur, zumindest bei der eigenen Lichtmaschine. Mehr zu Generator und Regler Schleifkohlen erneuernDie wohl einfachste Reparaturarbeit an der Lichtmaschine ist es, die Schleifkohlen zu tauschen, da man hierfür den Generator in den meisten Fällen nicht ausbauen muss. Bei der Bosch Lichtmaschine dienen lediglich zwei Schrauben zur Befestigung des Reglers. Nach dem diese gelöst sind, kann man den Regler samt Schleifkohlen herausziehen. Bei einigen klassischen Generatoren war der Regler weggebaut, dann wird stattdessen ein Bürstenhalter herausgeschraubt.
Bosch hat den klassischen 12-Volt-Regler in historischer Optik mit modernster Technik neu entwickelt. - Bild: Bosch Die Kohlen sollten noch mindestens 5 mm lang sein, sonst kann es zu Kohlebürstenfeuer kommen. Zum Wechseln der Kohlen lötet man diese kurzerhand aus und neue wieder ein. Kohlen kann man sich übrigens bereits für 7,95 € im Lima-Shop (www.lima-shop.de) im Internet bestellen. Der Arbeitsaufwand beträgt gerade einmal 30 Minuten. Sollte man den Regler erneuern müssen, so liegen die Preise zwischen 15 bis 30 €, je nachdem ob es Bosch, Denso, Delco, Magneti Marelli, Valeo oder Hitachi ist. Bei verschlissenen Kohlen oder einem defekten Regler, lohnt sich also der Tausch allemal. Liegt der Fehler jedoch an den Dioden, dem Läufer oder am Ständer, so kommt man um eine Demontage nicht herum. Fortsetzung in Teil 2 Reparatur der Lichtmaschine Quellen: Bosch, kfztech.de
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