NTC
steht für Negativer Temperaturkoeffizient (-beiwert).
Es handelt sich um einen Sensortyp, dessen
Eigenschaft es ist, dass sein Widerstand bei steigender Temperatur
abnimmt.
Zur Erfassung hoher
Temperaturen eignen sich theoretisch ein
NTC, also ein Messwiderstand mit negativem
Temperaturkoeffizienten, ein
Thermoelement
oder ein Platinmesswiderstand.
Die Temperaturerkennung per Heißleiterwiderstand ist ca. von
- 40° C bis + 200° C möglich. Bei höheren Temperaturen
beispielsweise zu Messungen im Abgas bis 1000°C ist ein
Hochtemperatursensor (HTS) mittels
Dünnschicht-Platinmesswiderstand oder ein Thermoelement
sinnvoll.
Temperatursensoren, auch Temperaturfühler
genannt, liefern als Maß für die Temperatur eine veränderliche elektrische
Spannung als Signal. Dieses Signal ist analog.
Schaltzeichen (Ein Pfeil
symbolisiert die Temperatur, der andere den Widerstand)
Anm.: Im Gegensatz dazu gibt es natürlich
auch PTC's (Positiver Temperaturkoeffizient). Dessen Widerstand steigt bei
Temperaturerhöhung. Im Grunde ist eigentlich jeder Leiter oder
Glühlampendraht ein PTC. PTC's finden als Heizelemente (z.B.
Lambdasondenheizung) Verwendung.
Einsatz des NTCs als
Kühlwassertemperatursensor
Ansauglufttemperatursensor
Kraftstofftemperatursensor
Katalysatorüberwachung
Öltemperatursensor
Ladelufttemperatursensor
Fahrer- oder
Beifahrersitztemperatur (Klimaanlage)
Der Kühlmitteltemperatursensor
erfasst die Betriebstemperatur des
Motors. Der
NTC-Widerstand wird dazu vom Kühlmittel erwärmt, d. h. er wird
fremderwärmt. Abhängig von der Kühlmitteltemperatur verändert sich der
Widerstand des Temperaturfühlers. Bei kaltem Motor (–20° C) hat der
NTC einen hohen Widerstand (z.B. ca. 14 kΩ, blaue Kennlinie im
Diagramm). Durch Erwärmung des Kühlmittels (+80° C) sinkt der
Widerstand auf einen niedrigen Wert (z.B. 300 Ω). Dabei wird der NTC
vom Steuergerät mit einer Hilfsspannung von 5 Volt versorgt. Der Strom
bewirkt am NTC einen Spannungsfall, der im Steuergerät gemessen wird.
Der Spannungsfall verringert sich entsprechend der Abnahme des
Widerstands. Am Spannungsfall erkennt das Steuergerät die
Kühlmitteltemperatur. Bei kaltem Motor ist der Spannungsfall hoch, das
Steuergerät erhöht die einzuspritzende Kraftstoffmenge, um das Gemisch
anzufetten.
Physikalisches Prinzip
Das Verhalten eines Heißleiters ist bemerkenswert, schließlich
weiß man ja noch aus dem Physikunterricht, dass ein Leiter
bei Wärme die Elektronen schlechter leitet. Aber bei
Temperaturfühlern handelt es sich um halbleitende Bauteile,
die einen PN-Übergang aufweisen (s. Erklärung). Am Übergang
zwischen der p- und der n-leitenden Schicht nimmt der
Widerstand bei Zunahme der Temperatur ab und erleichtert so
einen größeren Elektronenfluss.
Prinzipdarstellung
Heißleitendes Verhalten zeigen zum einen reine Halbleitermaterialien und
zum anderen verschiedene andere Legierungen mit negativem
Temperaturkoeffizienten. Es kommen halbleitende Metalloxidmischungen wie
z.B. ZkTiO4 und MgCr2O4 u.v.m. zum Einsatz. Ein anderer Begriff für
Heißleiter ist auch Thermistor.
Kühlmitteltemperatursensor
Typisches NTC-Diagramm von drei
verschiedenen NTCs. 2 KΩ, 3KΩ und 5KΩ (bei 25°C)
Ein
Ausfall
des Kühlmittel-NTC's macht sich häufig durch schlechtes Startverhalten,
erhöhte Leerlaufdrehzahl und höherem Kraftstoffverbrauch bemerkbar. Das
Abgas wird auch schlechter. Grund: ein beispielsweise gelöster
Steckverbinder simuliert einen unendlich hohen Widerstand und somit eine
extreme Kälte. Das Motorsteuergerät erkennt durch eine Plausibilitätsprüfung
(Fehlererkennung) diesen Fehler und schaltet auf einen Ersatzwert. Im
Fehlerspeicher wird dies abgespeichert.
Prüfung von
NTC's
Widerstand
des Temperaturfühlers mit einem Multimeter feststellen. Bei kaltem Motor
hoher Widerstand, bei warmen Motor niedrigerer Widerstand. Die Werte sind
herstellerabhängig. Man kann in etwa sagen, bei ca. 20°C liegt der Wert
ca. zwischen 2 und 6 k Ohm. Bei 80°C ungefähr um die 300 Ohm.
Nach dem
Messen des Temperaturfühlers sind Stecker und Kabel auf Durchgang
und Masseschluss
zu prüfen (abgezogener NTC-Stecker und Steuergerätestecker). Die
PIN-Belegung des Steuergerätesteckers wäre hierbei hilfreich.
Werte:
Durchgangsprüfung: ca. 0 Ohm.
Masseschluss: > 30 M Ohm
Als letztes
Versorgungsspannung
prüfen. Steuergerätestecker aufgesteckt, Zündung ein, NTC-Stecker
abgesteckt
Zum Schutz von Bauteilen wie
Turboladern sind besondere Temperatursensoren erforderlich.
Sie sitzen direkt im Abgasstrom, messen dessen Temperatur
und leiten die Daten zur Auswertung und Weiterverarbeitung
ans Motorsteuergerät weiter.
Der Hochtemperatursensor (HTS) von BERU,
der einen Messbereich von minus 40 bis plus 950 Grad Celsius
aufweist, besitzt eine hohe Abgasbeständigkeit. Er besitzt
als eigentlichen Sensor ein RTD-Element (Resistance
Temperature Detector) aus Platin mit einer Normkennlinie
nach DIN IEC 751. Ein wesentlicher Pluspunkt eines solchen
Platin-Sensorelements ist seine genormte Kennlinie und die
OBD-Fähigkeit über alle Temperaturbereiche.Er eignet sich
optimal zur Überwachung von
Turboladern, Abgasrückführsystemen,
Dieselpartikelfiltern und
DeNOx-Katalysatoren.
Herkömmliche Platinsensorelemente
bestehen aus einer auf ein Substrat aus
Aluminiumoxid aufgebrachten Platindünnschicht, die
wiederum durch eine dünne Glasabdeckung vor Beschädigung
geschützt ist. Bei Temperaturen von rund 800 Grad Celsius
setzen bei Platinmesswiderständen Prozesse ein, durch die
sich unter anderem ihre Kennlinie verändern kann. Beim neu
entwickelten Platinmesswiderstand hat BERU deshalb diese
Glasurschicht durch eine isolierende Keramikschicht ersetzt,
die mit Hilfe spezieller Prozesse dicht aufgebracht wird.
Dieser Aufbau verhindert eine chemische Alterung des
Sensorelements. Der Messwiderstand sitzt gut geschützt in
einer geschlossenen, mit Magnesiumoxid gefüllten
Schutzkappe. Diese besteht - wie alle sich daran
anschließenden metallischen Komponenten - aus dem
Chrom-Nickelsonderstahl INCONEL 601, der sich wegen seiner
ausgezeichneten Temperatur- und Schwefelbeständigkeit
hervorragend für die Anwendung eignet.
Hochtemperatursensor Beru HTS und Einsatzbeispiele
Verbindet man prinzipiell zwei unterschiedlichen Metalle
an einem Ende miteinander, erhält man ein Thermoelement. Dieses
wandelt durch Thermoelektrizität (Seebeck-Effekt) Wärme in elektrische
Energie um. An den freien Enden der beiden miteinander verbundenen Leiter
wird bei einer Temperaturdifferenz entlang der Leiter eine elektrische
Spannung erzeugt. Die Verbindungsstelle und die freien Enden müssen dazu
unterschiedliche Temperaturen aufweisen. Somit eignet sich ein Thermoelement
auch als Temperatursensor.
Platin-Rhodium/Platin Thermoelemente
eignen sich beispielsweise für Temperaturen von 0 bis 1600
°C und Nickel-Chrom/Nickel Thermoelemente sind für
Thermospannungen zwischen −270 °C und 1372 °C
geeignet.
Weitere Temperatursensorbeispiele
Temperaturfühler zur Überwachung der
Abgasrückführungstemperatur
Temperatursensor für einen großen
Temperaturbereich z.B. zwischen 100 und 1000 °C von NTK
(Platinmesswiderstand)
Einsatz zur
Katalysatorüberwachung
Ladelufttemperatursensor
Sensor zur Messung der Ansauglufttemperatur
Quellen: Seat, Bosch, Beru, NTK, Wikipedia, Internet diverse,