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April 2010
Die Batteriezündung
Als die Robert Bosch AG die
Batteriezündung 1925 vorstellte, dominierte die Magnetzündung noch in der
Fahrzeugindustrie. Die Batteriezündung galt als die zuverlässigste Form der
Zündung. Weil aber damalige Akkumulatoren wenig Speicherkapazität hatten und
während der Fahrt nicht aufgeladen werden konnten, war dieses Zündsystem bis
dahin nicht alltagstauglich. Dagegen arbeiteten Magnetzündsysteme unabhängig von
jeder Stromquelle. Ihre Spannung erzeugten sie mit Hilfe der Bewegungsenergie
des Motors, mit dem sie verbunden waren.
Ab 1910 war es dann aber technisch möglich, eine funktionierende
Batteriezündung zu produzieren, denn die ersten Gleichstromgeneratoren, genannt
„Lichtmaschinen“, die Bosch 1913 auf den Markt brachte, konnten verbrauchten
Zündstrom während der Fahrt ersetzen. Bei den frühen Batteriezündungen hingegen
mussten die Fahrer bereits nach kurzer Fahrt stoppen, um die Batterie im Stand
zu laden. Erst in den zwanziger Jahren waren die Voraussetzungen für die
Durchsetzung der Batteriezündung in Europa gegeben: Die Automobilindustrie
forderte preisgünstigere Zündanlagen, als es die verbreitete Magnetzündung war.
Ein Magnetzünder für ein Automobil mittlerer Größe kostete um 1930 nämlich
immerhin etwa 200 Reichsmark– das Doppelte vom Monatsgehalt eines Arbeiters und
ein Zehntel eines Kleinwagens. Die nötigen Erfahrungen für die Entwicklung dieses
Zündsystems zur Serienreife waren bei Bosch schon lange vorhanden. So hatte das
Unternehmen bereits vor 1914 Zündspulen – das Kernstück einer Batteriezündung –
in die USA geliefert. Doch erst der Preisdruck seitens der Automobilhersteller
forcierte den Prozess ihrer Weiterentwicklung entscheidend. Bosch reagierte als
einer der ersten Hersteller und bot 1925 eine Batteriezündanlage für den
europäischen Markt an, bestehend aus Zündspule und Verteiler; zunächst fand sie
nur Verwendung im Brennabor 4/25. Teure Gefährte aus dem Hause Horch oder
Maybach verfügten zunächst nach wie vor über Magnetzündungen, da bei diesen
Wagen der Preis eines Zündsystems eine untergeordnete Rolle spielte. Aber auch
hier setzte sich die Batteriezündung bis Mitte der 1930er Jahre endgültig durch
– schon 1931 besaßen 46 von 55 deutschen Autotypen eine Batteriezündung.
Lediglich im Flugverkehr behielt die Magnetzündung ihre Königsrolle: Ihre
Unabhängigkeit von jeglicher Stromquelle war das wesentliche Argument für die
Wahl eines Zündsystems für den Flugbetrieb. Dank ständiger Verbesserungen setzte
sich die Batteriezündung auch in Europa binnen weniger Jahre im Automobil- und
Motorradbau durch. Heute gehört sie mit zahlreichen Weiterentwicklungen zur
Ausrüstung fast jeden Kraftfahrzeugs mit Benzinmotor. Die Batteriezündung wies also die beiden entscheidenden
Nachteile der traditionellen Summer-Batteriezündung nicht mehr auf: Die Batterie
wurde nunmehr während der Fahrt durch die Lichtmaschine aufgeladen, und eine
batteriegespeiste Unterbrecherzündung sorgte präzise bei jeder Umdrehung zum
richtigen Zeitpunkt für eine Zündung des Benzin-Luft-Gemisches. Diese so
genannte Einzelfunkenzündung bestand aus einer Zündspule, die der Batterie Strom
entnahm, ihn auf die nötige Hochspannung transformierte und an die Zündkerze
abgab. Diese setzte das Gemisch zum richtigen Zeitpunkt in Brand. Bei
mehrzylindrigen Motoren wurde die Zündenergie über einen Zündverteiler in
strikter Folge nacheinander an die verschiedenen Zündkerzen abgegeben, oder aber
jeder Zylinder wurde durch je eine Zündspule separat versorgt. Zwar war dieses
Prinzip der Batteriezündungen schon 1908 von dem US-Amerikaner Charles F.
Kettering entwickelt und seit 1910 von Cadillac in die Serienfertigung
übernommen worden, doch Magnetzündungen galten weiterhin als zuverlässiger und
langlebiger. So mancher Magnetzünder konnte aus einem schrottreifen Wagen
ausgebaut und ohne größere Überholungsarbeiten in ein anderes Fahrzeug
eingesetzt werden. Preisdruck seitens der Kraftfahrzeugindustrie etablierte die
Batteriezündung zunächst bei preiswerten Automobilen. Durch ihre ständige
Weiterentwicklung verdrängte sie die Magnetzündung bei Landfahrzeugen in weniger
als einem Jahrzehnt.
Funktion der Batteriezündung mit Unterbrecher
Die Zündspannung wird in der Zündspule durch Selbstinduktion erzeugt. Dazu fließt ein Strom durch die Primärwicklung der Zündspule, der durch einen mechanischen Unterbrecherkontaktgesteuert wird. Durch das Fließen des Stroms wird ein Magnetfeld aufgebaut. Im Moment des Unterbrechens des Primärstroms bricht das Magnetfeld schlagartig zusammen und erzeugt in der Sekundärspule die Zündspannung. Die Zündspule ist vom Prinzip her ein Transformator, dem lediglich der vierte Anschluss fehlt. Um einen übermäßigen Abbrand der Unterbrecherkontakte zu verhindern, sind diese mit einem parallel geschalteten Zündkondensator zur Funkenlöschung ausgerüstet. Der Unterbrecher blieb aber trotz allem das wartungsintensivste Bauteil. Eine Erhöhung des Primärstroms war auch nicht möglich, da dies einen noch stärkeren Abbrand zur Folge gehabt hätte. Der Strom für die Zündspule kommt im Gegensatz zur Magnetzündung aus der Bordbatterie.
Weiterentwicklung der Zündanlagen
Die Transistorzündung
Die batteriegespeiste Zündung blieb, doch innerhalb ihres Grundprinzips änderte sich viel: Mit der kontaktgesteuerten Transistorzündung (TSZ-k) im Jahre 1965 begann das Zeitalter der elektronischen Zündsysteme. Der Vorteil dieser Systeme lag unter anderem im viel geringeren Wartungsaufwand. Das bisher verschleißanfälligste Teil, der Unterbrecherkontakt, musste nur noch den viel geringeren Steuerstrom, nicht aber mehr den Primärstrom unterbrechen. Dennoch blieb der verschleißträchtige Unterbrecherkontakt, der bei hohen Drehzahlen auf Grund der mechanischen Trägheit nicht mehr recht schließen wollte (Kontaktprellen), ein Wartungsproblem.
Thyristorzündung oder Hochspannungskondensatorzündung (HKZ)Eine Sonderform ist die Hochspannungs-Kondensatorzündung,
auch Thyristorzündung genannt. Bei ihr handelt es sich auch um ein
Batteriezündsystem, bei der ein Kondensator über ein Ladeteil auf eine
Ladegleichspannung von 300 bis 400 V geladen wird. Die Aufladung des
Kondensators erfolgt durch Impulse. Der Thyristor befindet sich im
Primärstromkreis und hat die Funktion eines Leistungsschalters. Wird er mit
einem Steuerimpuls angesteuert so wird er leitend und der Kondensator entlädt
sich über die Primärwicklung des Zündtransformators. Der Entladestromstoß (bis
zu 100A) induziert in die Sekundärwicklung eine hohe Spannung. Im Gegensatz zu
allen anderen Zündanlagen wird die Zündspule dabei nicht als Energiespeicher
benutzt und deshalb auch als Zündtransformator bezeichnet. Aufgrund der geringen
Funkendauer ist die Entflammungswahrscheinlichkeit bei der Thyristorzündung
geringer als bei der Transistorzündung. Die Vorteile sind eine höhere
Spannungsreserve, Unempfindlichkeit gegen Nebenschlüsse und eine verbesserte
Leistung im gesamten Drehzahlbereich. Sie kommt im Prinzip bei Rennmotoren,
teilweise Sportwagen und besonders bei Wasserstoffmotoren zum Einsatz.
Motronic
1979 trat eine weitere entscheidende Wende ein: Anstatt getrennter
Benzineinspritzung und Zündung regelte die von Bosch entwickelte Motorsteuerung
„Motronic“ bei den Oberklassemodellen von BMW beides. Einspritzung (Jetronic)
und Kennfeldzündung wurden bei diesem System durch ein gemeinsames Steuergerät
gesteuert, der zahlreiche Werte wie z.B. Motorlast,
Drehzahl, Motortemperatur, Abgaszusammensetzung usw. prüfte. Je nachdem,
wie sich diese Werte veränderten, wurden bestimmte Parameter wie etwa
Einspritzdauer und Zündzeitpunkt verändert. Diese Art der gemeinsamen
Motorsteuerung, die sich längst im Automobilbau durchgesetzt hat, war einerseits
dazu geeignet, die Wartung und den Benzinverbrauch zu verringern und zusätzlich
die Leistung zu verbessern. Sie war andererseits auch die Voraussetzung für die
heute üblichen Abgasreinigungsanlagen, die zwar schon vorher einsetzbar waren,
aber erst in Verbindung mit modernen kombinierten Motormanagementsystemen voll
zur Wirkung gelangen konnten.
Elektronische Zündanlage (EZ)
Eine weitere Verbesserung brachte ab 1982 die Elektronische
Zündung (EZ), auch als Kennfeldzündung bekannt. Sie unterscheidet sich von der
Transistorzündung dadurch, dass sie den Zündzeitpunkt elektronisch errechnet und
mit den Werten von Zündkennfeldern für Last und Drehzahl vergleicht, die in
einem Mikrocomputer abgespeichert sind. Der optimale Zündwinkel wird daraus
errechnet und die Zündung elektronisch im Steuergerät ausgelöst. Dort übernimmt
die Zündungsendstufe die Schaltfunktionen im Primärstromkreis der Zündspule wie
die des Aufladens der Zündspule und des Unterbrechens des Spulenstroms, um so zu
einem gewünschten Zeitpunkt an einem bestimmten Zylinder die Fremdzündung des
Gemischs einzuleiten. Wobei es bei der EZ noch einen mechanischen Zündverteiler
gibt. Der optimale Zündzeitpunkt ist vorrangig abhängig von der
Motordrehzahl und Motorlast. Mögliche weitere Einflussgrößen ergeben sich aus
weiteren Funktionen des Motormanagements wie die 1983 eingeführte Klopfregelung
und Abgasreinigungsfunktionen. Vollelektronische Zündanlage (VEZ)
Weiterentwicklung der ZündkerzenAber nicht nur die Zündanlagen selbst haben sich weiterentwickelt. Besonders in den letzten Jahren hat sich gezeigt, welches Entwicklungspotenzial immer noch in der Zündkerze steckt. Diese mussten sich nämlich auch ständig den Weiterentwicklungen in der Motorentechnik, wie z.B. der Vierventiltechnik oder den Magermixmotoren anpassen. Die Anforderungen an die Zündkerzen sind ja sehr hoch. Spannungen bis zu 30.000 V, Temperaturen bis 1.000 ºC und Drücke bis 100 bar (= Druck in 1.000 m Wassertiefe) müssen ausgehalten werden. Ein heißes, extrem aggressives Gemisch von Benzindämpfen, Verbrennungsgasen sowie Kraftstoff-Öl-Rückständen bewirken Korrosion. Früher führte das Blei im Kraftstoff (Bild 5 a) oder zu fettes Gemisch den Kerzentod herbei. Später in den 80er Jahren setzten mageres Gemisch, Ruß, falsches Öl (Bild 5 b) und hohe Verbrennungsraumtemperaturen der Kerze zu. Kerzenelektroden werden deshalb beispielsweise neben Kupfer und Nickel auch aus besonderen Metallen wie Silber, Platin, Iridium oder Yttrium gefertigt. Eine Platinelektrode mit vorgezogener Funkenlage sorgt beispielsweise für eine hohe Beständigkeit gegen die Heißgaskorrosion.
Zündkerzen müssen wegen ihres Verschleißes an den Elektroden
regelmäßig gewechselt werden. Durch Variieren von Zahl, Aufbau und Formung der
Elektroden ergeben sich viele Anpassungsmöglichkeiten. All dies hilft den
Motoren, die immer strengeren Abgasvorschriften zu erfüllen und macht sie
gleichzeitig sowohl effizienter als auch leistungsfähiger.
Außergewöhnliche Faktoren, wie der heute vorherrschende extreme Verkehr, können
bei normalen Zündkerzen zur Verrußung führen. Die sicher hierbei bildenden
Ablagerungen an der Isolatorspitze der Zündkerze stellen eine elektrisch
leitfähige Verbindung zwischen der Mittelelektrode und dem Inneren des
Zündkerzengehäuses her. Das kann zu Nebenschlüssen und damit zu Zündaussetzern
führen, was sich durch unrunden Motorleerlauf bemerkbar macht. Das Resultat:
Unverbranntes Kraftstoff-Luftgemisch könnte in den Katalysator gelangen und
würde dort Beschädigungen durch Überhitzung hervorrufen.
OBD
Seit der Einführung des Katalysators in den USA 1974 waren
diese immer durch die Zündung bedroht. Besser gesagt: Zündaussetzer führten zur
nachlassenden Wirkung oder gar zur Zerstörung der Abgaswandler. Nicht erst seit
der gesetzlichen Einführung in Deutschland im Jahre 2000 überwacht deshalb die
On-Board-Diagnose auch die Zündanlage undZündkerzen auf eventuelle Aussetzer. Highlight in der Motorsteuerung - Ionenstrommessung.
Ein Highlight ist die in den 1990er Jahren bei Saab eingeführte
Ionenstrommessung zur Erkennung von klopfender Verbrennung sowie Zünd- und
Verbrennungsaussetzern. Als Klopfen bezeichnet man die unerwünschte
Selbstentzündung des Kraftstoffs im Zylinder. Um dies zu verhindern, werden
Motoren ohne Klopfregelung grundsätzlich etwas niedriger verdichtet und mit
einem etwas späteren Zündzeitpunkt gesteuert, damit ein Zylinder die Klopfgrenze
nicht überschreitet, denn das könnte zu einer Schädigung des Motors führen. Der
daraus resultierende "Sicherheitsabstand" zur Klopfgrenze bringt aber immer
Einbußen bei Kraftstoffverbrauch, Motorleistung und Drehmoment mit sich. Mit aktiver Klopfregelung dagegen kann der optimale
Zündzeitpunkt realisiert werden, da die Klopfregelung den Zündzeitpunkt an die
Klopfgrenze heranführt, ohne sie jedoch zu überschreiten und so den Motor vor
Schäden bewahrt. Bei einer konventionellen Lösung erhält die Klopfregelung ihr
Klopfsignal über so genannte Klopfsensoren, die außen am Zylinder angebracht
sind. Die Klopfsensoren erkennen im Prinzip ein beginnendes
Klopfen. Bei Motoren mit hohen Drehzahlen oder Turboaufladung ist aber eine
schnelle und hohe Auswertegenauigkeit notwendig, um die Verbrennungsqualität in
den Zylindern und damit die Lebensdauer der Bauteile sowie die Abgaswerte zu
gewährleisten. Der Einsatz der Ionenstrommessung kann dies leisten. Diese Technologie ermöglicht es, einerseits über die
Zündkerze in jedem Zylinder nicht nur ein eventuelles Klopfen zu sensieren
(schnelle Schwankungen im Ionenstrom) und zu regeln, sondern auch eventuelle
Aussetzer (keine Ionen) zu erkennen. Außerdem erlaubt es die Kontrolle des
Zündzeitpunktes, die Kontrolle der Zündfunkendauer und evtl. die Bestimmung des
Luft/Kraftstoff-Verhältnisses. Die Zündkerze wirkt also gleichzeitig als Aktuator - für die
Zündung - und als Sensor zur Beobachtung des Verbrennungsprozesses. Dies macht
noch einmal den Unterschied zu konventionellen Klopf- und Zündungssensoren
deutlich: Diese sitzen außerhalb des Verbrennungsraumes. Die Ionenstrommessung
erfolgt hingegen direkt im Zentrum der Verbrennung.
Funktion der
Ionenstrommessung
In einem Ottomotor treten während der Verbrennung im Brennraum Temperaturen von
bis zu 2 500 Grad auf. Diese hohen Temperaturen und die während der Verbrennung
ablaufenden chemischen Reaktionen bewirken eine partielle Ionisation des im
Brennraum vorhandenen Benzin-Luftgemischs. Insbesondere in der Flammenfront wird
das Gas durch die Erzeugung von Ionen durch Abspalten bzw. Anlagern von
Elektronen (Ionisation) elektrisch leitfähig. Die Zündkerzenelektrode ist vom
Zylinderkopf elektrisch isoliert und mit einem kleinen Steuergerät, dem so
genannten Ionenstrom-Satelliten, verbunden. An diese mit Gleichspannung
versorgten Elektroden wird nun der Ionenstrom gemessen. Seine Größe hängt dabei
vom Ionisationsgrad des Gases zwischen den Elektroden ab. Durch die
Ionenstrommessung werden also Informationen über den Verbrennungsprozess direkt
am Geschehen, also im Verbrennungsraum, ermittelt. Der Ionenstrom-Satellit
empfängt die Signale der Zündkerzen, verstärkt diese und übermittelt die Daten
an die Motorsteuerung. Diese analysiert die Daten und nimmt gegebenenfalls
zylinderselektiv Eingriffe vor. Beispielsweise passt sie über die Klopfregelung
den Zündzeitpunkt zylinderselektiv ideal an den Verbrennungsvorgang an. Zugleich
erleichtert die doppelte Funktionalität der Zündkerze - einerseits Zündquelle
(Aktor), andererseits Sensor - die Diagnose bei Wartungs- und Servicearbeiten.
Ausblicke: Laserzündung
Die Laserzündung bietet mehrere Vorteile, denn es können grundsätzlich die Motorleistung gesteigert sowie Verbrauch und Abgaswerte gesenkt werden. Denn zum einen lässt der relativ frei wählbare Ort des Zündplasmas die Optimierung des Verbrennungsvorganges zu und ermöglicht gegebenenfalls auch eine Mehrfachzündung (Multipoint-Ignition. Darüber hinaus lassen sich mit der Laserzündung noch magerere Gemische zünden, wodurch niedrigere CO2-Emmissionswerte erzielt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zündkerzen stehen bei der Laserzündkerze auch keine Teile in den Brennraum, was eine relativ vollständige, schadstoffarme Verbrennung erlaubt und einen geringeren Materialverschleiß nach sich zieht. Auch der Wirkungsgrad des Lasers wurde derart gesteigert, dass er nun mit einer normalen 12-Volt-Autobatterie betrieben werden kann.
Ein weiteres Plus: Es lässt sich der Puls der neu entwickelten
Hochleistungs-Laserdioden fast auf jeden Ort im Brennraum fokussieren, wodurch
wiederum der Verbrennungsvorgang verbessert werden kann. Ein weiterer Vorteil
betrifft das "Zündfenster" im Zylinder: Die Öffnung, in die sonst die Zündkerze
eingeschraubt wird, wird bei einem Zündlaser sehr viel kleiner. Die Zündung
erfolgt vielmehr durch eine Quarzglasscheibe. Und verrußte oder verölte
Zündkerzen gibt es auch nicht mehr - der Laserstrahl brennt etwaige Ablagerung
vor der Linse einfach weg. Der Einzylinder-Versuchsmotor in Graz, an denen die Laser-Zündung derzeit erprobt wird, läuft problemlos. Die Leistung des fokussierten Laserpulses ist ausreichend intensiv zur Erzeugung einer Plasmakugel, was zu einer lokalen Temperaturerhöhung führt und somit die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Otto-Motor ermöglicht. Auch bei extremen Temperaturen und heftigen Vibrationen funktioniert die Technik. Der nächste Schritt ist es nun die Serienreife weiter voran zu treiben. Noch ist die Technik sehr teuer. Für die Betreiber von
stationären Gasmotoren könne sich die Laser-Zündtechnik schon in naher Zukunft
rentieren. Bei Anlagen zur lokalen Stromgewinnung beispielsweise, ließen sich
die technischen Vorteile der Laser-Zündung durchaus schon jetzt in Kundennutzen
umsetzen. FazitVon der Summerzündung von Lenoir, über die Magnetzündung von
Bosch bis zur Laserzündung ist viel geschehen, was diesen unscheinbaren kleinen
aber wirkungsvollen bläulichen Funken betrifft. Ohne ihn hätte der Ottomotor
wohl nicht seinen Siegeszug über die ganze Welt in Kraftfahrzeugen, Rasenmähern,
die Motorsägen oder Bootsmotoren angetreten. Ende Teil 2
Quellen für Text und Bild:
Bosch, Beru, Wikipedia, NGK, Delphi, AVL, CTR, BMW, ADAC, „Du und dein Motor“
(Edwin P.A. Heinze, 1939) Linktipps:
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