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Der Kraftfahrzeugmechatroniker hatte bei der Neuordnung 2003 die Berufe des Kfz-Mechanikers und des Kfz-Elektrikers in einem Ausbildungsberuf vereint. War schon der Kfz-Mechaniker immer schon sehr beliebt, so zählt der „Kfz-Mechatroniker“ nach wie vor zu den beliebtesten Ausbildungsberufen in Deutschland. Wer sich also für die Karriere eines Kfz-Mechatronikers / Kfz-Mechatronikerin interessiert, hat sicherlich keine schlechte Auswahl getroffen. Er sollte sich aber genau über das Berufsbild Kfz-Mechatroniker und die Aufsstiegschancen sowie Berufsschulunterricht informieren. Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt, Kfz-Mechatroniker zu werden, sollte am besten den Lebenslauf online erstellen. AusbildungsrichtungenBeim Kfz-Mechatroniker werden seit einer weiteren Neuordnung im Jahre 2013 die folgenden 6 Ausbildungsrichtungen unterschieden:
Ein Schüler/Azubi prüft die Spannungsfreiheit an einem Mitsubishi i-Miev Elektrofahrzeug - Bild: kfztech.de Der Alltag in der Werkstatt ist für den Auszubildenden insgesamt vielfältiger geworden. In seiner 3 ½ jährigen Ausbildung stehen neben Servicearbeiten auch zahlreiche Diagnose-, Instandhaltungs-, Um- und Nachrüstarbeiten im Ausbildungsrahmenplan. Dies hatte natürlich auch für die Berufsschule zahlreiche Konsequenzen. Der Lehrplan des Kfz-Mechanikers hatte früher nicht viel gemeinsam mit dem Werkstattalltag. Mit dem neuen Lehrplan versucht man nun die Unterrichtsinhalte mehr dem Ausbildungsrahmenplan anzugleichen. Allein schon die Fächerbenennung hat sich der Werkstatt angenähert. Fächer und Lernfelder im Spiral-CurriculumDer Berufsschulunterricht, der an vielen Berufsschulen im Blockunterricht stattfindet gliedert sich Fächer und Lernfelder. Die allgemeinbildenden Fächer Deutsch, Sozialkunde, Religion/Ethik und Sport gehören nach wie vor zum Lehrplan. Es gibt im Grunde vier fachliche Fächer. Hier spricht man auch von einem Spiral-Curriculum.
Die dazugehörigen Lernfelder stehen in der folgenden Tabelle. Jahrgangsstufe 10
Jahrgangsstufe 11
Jahrgangsstufen 12 / 13
Bei den anderen Schwerpunkten variieren die Lernfelder und Stunden etwas. Orientierung am WerkstattalltagDie Lernfelder sollen sich an den Arbeits- und Produktionsprozessen in der betrieblichen Realität orientieren, insbesondere in den beruflichen Handlungsfeldern Service, Instandsetzen, Diagnose und Um- und Nachrüsten. Die Fächer und Lernfelder sollen im Grunde den Werkstattalltag nachbilden. Ein Auszubildender lernt als erstes im Betrieb einfache Servicearbeiten kennen (z.B. Bremsflüssigkeitsstand prüfen). Danach darf er erste Reparaturarbeiten ausführen und beispielsweise einfache Baugruppen tauschen. Später folgen dann einfache Diagnosearbeiten (Prüfen eines defekten Bremslichts). Am Ende des ersten Lehrjahres darf er dann auch schon mal bei Um- oder Nachrüstarbeiten dabei sein.
Ein Kfz-Mechatroniker prüft die Dickkentoleranz einer Bremsscheibe in der Berufsschule - Bild: kfztech.de Im zweiten Lehrjahr wiederholt sich dies in gleicher Reihenfolge, nur schon etwas anspruchsvoller. Beim Service darf nun schon mal der Zahnriemen gewechselt werden. Auch Bremsenreparaturen stehen an (usw.). Das Motormanagement und das Abgassystem werden diagnostiziert. Im dritten Lehrjahr geht man nun noch einen Schritt weiter und geht richtig an die Systeme heran. Das ABS wird diagnostiziert, das Fahrwerk vermessen, Antriebskomponenten repariert, Vernetzte Systeme werden diagnostiziert und das Auto für HU und AU vorbereitet, eine Heizung und eine Anhängerkupplung werden nachgerüstet. Somit wächst die Kompetenz des Kraftfahrzugmechtronikers spiralförmig (siehe Bild) an.
Der Lehrplan für die Kfz-Mechatroniker/Kfz-Mechatronikerin ist ein Spiral-Curriclulum, das für Kompetenzzuwachs sorgt - Bild: Technikprofi
Bei der Neuordnung wurden folgende Punkte berücksichtigt:
(Quelle: Lehrplanrichtlinie Kfz-Mechatroniker ISB Bayern)
Hier wird in der Berufsschule eine Anhängerkupplung mit zugehöriger Elektrik nachgerüstet - Bild: kfztech.de Dies sind nur ein paar Beispiele, die es nun gilt angemessen im Berufsschulalltag durch ein Lehrerteam umzusetzen, was nicht allzu leicht ist. Die Ableitung von Inhalten aus dem Lehrplan zur Konkretisierung der einzelnen Kompetenzen liegt im Ermessen der Lehrer und orientiert sich an den jeweils gewählten exemplarischen Lern- und Handlungssituationen. Die neu hinzugekommene „Hochvolttechnik“ muss in allen Schwerpunkten - vor allem aber im Schwerpunkt "System- und Hochvolttechnik" berücksichtigt werden. Wo ist Fachrechnen und Fachpraxis geblieben?Die früheren Fächer Fachtheorie, Fachrechnen, Fachzeichnen bzw. Arbeitsplanung und die praktische Fachkunde sucht man vergeblich im Kfz-Lehrplan. Die alten Fächer wurden im Prinzip in die Lernfelder integriert. Denn die Lernfelder haben den Zweck, die technologischen, rechnerischen und praktischen Aspekte miteinander zu verknüpfen und die Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz zu fördern.
Ein Schüler prüft im Unterricht das Höhenspiel eines rasenmäherkolbens, den er zuvor ausgbaut hatte - Bild: kfztech.de Ein paar Daten nochDer Berufsschulunterricht wird an vielen Schulen als Blockunterricht organisiert. Die Dauer eines Blockes beträgt zumeist eine Woche, an einigen Schulen sind auch mehrwöchige Blöcke vorgesehen. Bei Tagesbeschulung variiert je nach Lehrjahr der Unterricht zwischen 1 bis 2 Tagen pro Woche. Bei Blockbeschulung dauert der Jahresunterrichts in der 10. – 12. Klasse jeweils 12 Blockwochen, im Abschlussjahr, der 13. Klasse, nochmals Wochen. Bei Einzeltagesunterricht dauert der Unterricht in der Jahrgangsstufe 10 und 11 jeweils 1,5 Tage, in den Jahrgangsstufen 12 und 13 1 Tag. FazitNachdem der Lehrplan nun einige Jahre läuft und die ersten Abschlüsse anstehen, kann festgestellt werden, dass dort wo der Lehrplan konsequent umgesetzt wurde, auch Erfolge zu sehen sind. Die Realitätsnähe tut dem Beruf des Kfz-mechatronikers auch in der Schule gut. Die Verzahnung mit Betrieb, überbetrieblicher Ausbildung und Berufsschule gelingt so viel besser.
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