Diesel Abgastechniken
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FAP
PSA-Konzern (Peugeot, Citroen)
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Peugeot verwendet einen
Partikelfilter aus Siliziumkarbid und ein spezielles
Kraftstoffadditiv. Dies dient zur Senkung der
Regenerationstemperatur auf 450°C und zur Erhöhung der
Abgastemperatur durch Dieselnacheinspritzung. Der
Verbrauch steigt um ca. 5%. Das Additiv befindet sich in
einem Zusatztank. Nach ca. 80000 km erfolgt ein
kostenloser Wechsel und eine Reinigung des Filters.
Das System hat sich seit langem bewährt. Mehr zum
FAP in einem einem eigenen Bericht. |
FAP System von Peugeot |
Toyota DPNR
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DPNR von Toyota steht für Diesel Particulate
NOx-Reduction. Dabei handelt es sich um einen
kombinierten Keramik-Katalysator für NOx und Ruß. Das System
gibt es seit 2004 im Avensis auch wahlweise mit
D-Cat
= Diesel Clean Advanced Technology Das System
arbeitet ohne Zusätze und ist wartungsfrei. Als Basis dient
der D-4D Common Rail Motor der 3. Generation (1800 bar,
Pilot-, Haupt- und Nacheinspritzungen) plus Turbolader mit
variabler Turbinengeometrie, Ladeluftkühlung, elektronisch
geregelter wassergekühlter Abgasrückführung und speziellem
Einspritzsystem.
Das System arbeitet mit
Nacheinspritzung (EPI = Exhaust Port Injection) in den
Abgaskrümmer, dadurch ergibt sich eine Erhöhung der
Abgastemperatur durch Anfettung und verbesserter
Nachverbrennung (Konvertierung der Abgase) im DPNR-Kat.
Außerdem hat das D-Cat eine so genannte Niedrig Temperatur
Verbrennung (LTC = Low Temperature Combustion). Durch
gezielte Steuerung von Einspritzzeit und -dauer sowie der
elektronischen gekühlten Abgasrückführung gelingt der Spagat
zwischen NOx- und Rußreduzierung.
Es wird also durch
die niedrigen Verbrennungstemperaturen bereits weniger
Stickoxide emittiert. Die Temperatur ist so niedrig, dass
nicht mehr sondern sogar weniger Ruß entsteht. |
DPNR System von Toyta |
Chemische Vorgänge im DPNR-Kat (vereinfacht):
NO reagiert zu NO2 durch das
Edelmetall Platin (Pt) im DPNR-Kat. Mit dem Speichermedium
Bariumoxid reagiert NO2 zu BA[NO3]2, und
wird so zwischengespeichert. Dabei wird Sauerstoff frei, was
die Katalysatortemperatur erhöht und einen Teil des Rußes zu
CO2 oxidiert. Andere Rußpartikel werden
zwischengespeichert Druck-, Temperatur- und
Sauerstoff-Sensoren erkennen den Beladungszustand. Das
Gemisch wird angefettet (EPI oder Common Rail
Nacheinspritzung). Ein CO- und HC- Überschuss entsteht. CO
und HC reagieren mit dem Edelmetall des Kats. Bariumnitrat
wird wieder zu Bariumoxid, gespeicherte Stickoxide werden
wieder frei, aktiver Sauerstoff wird fei, Stickoxide werden
zu Stickstoff und Ruß zu CO2 umgewandelt. |
Chemische Vorgänge beim DPNR System von Toyota
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Dieselpartikelfilter (DPF) von Bosch
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HJS Sintermetallfilter
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HJS SIntermetallfilter |
HJS-Abgasreinigungssysteme besitzen einen
Sintermetallfilter (SMF®). Der geschlossene Vollfilter
mindert den Russpartikelausstoß samt Feinpartikel bis zur
Nachweisgrenze – mehr als 99 Prozent werden ausgefiltert.
Dadurch wird nicht nur der Partikelgrenzwert des EURO V-,
sondern auch des EEV-Standards erfüllt. |
Twin-Tec Nachrüstfilter
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Twin-Tec-Nachrüstlösung
Durch
schaufelartige Einschnitte in einer gewellten Folie ist es möglich,
einen Teilstrom des Abgases in ein Sintermetallvlies zu lenken.
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Twin-Tec bietet einen Nachrüst-Partikelfilter ohne Additive
und ohne Motoreingriff an.
Die Reduzierung liegt
hier nur zwischen 40 und 50%. Der serienmäßige Katalysator
wird gegen Oxi-Kat und Partikelfilter getauscht.
mehr zur
Twin-Tec Nachrüsfilter Technik |
Oberland-Mangold
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Nachrüstlösung von Oberland-Mangold |
Ein weiterer bekannter Kat-Hersteller bietet ebenfalls DPF
an. Schematische
Darstellung der Radial- und Tangentialströmung in der
Trägerstruktur |
Mercedes
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DPF Mercedes |
Die Filterregeneration erfolgt durch eine
bedarfsgerechte Anpassung verschiedener Motorsteuerungsfunktionen wie
Kraftstoffeinspritzung, Ansaugluftdrosselung, Abgasrückführung und
Ladedruckregelung. So lässt sich die Abgastemperatur gezielt erhöhen,
und die im Filter eingelagerten Partikel brennen ab. Testergebnisse
zeigen, dass die Ascherückstände nach hoher Fahrleistung um bis zu 75
Prozent geringer sind als bei Filtersystemen, die auf Zusatzstoffe
angewiesen sind. |
AUDI
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Der Oxi-Vorkat sorgt
für eine schnelle Umwandlung der Abgase fast unmittelbar
nach dem Start. Außerdem zu erkennen der Unterboden-Kat und
der katalytisch beschichtete Partikelfilter.
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Die Umwandlung
des eingelagerten Rußes zu CO2 erfolgt im
normalen Fahrbetrieb bei Temperaturen um 350 bis 500 °C. Man
spricht von einer passiven Regeneration. Fährt der AUDI viel
Kurzstrecke erfolgt die Abbrennung durch kurzzeitiges
Anfetten und einer Temperatur von 600 °C. Laut AUDI
geschieht dies nur alle 1000 km und führt kaum zu
Mehrverbrauch. Zur Regelung der Regeneration benötigt das
Steuergerät auch die Informationen des Temperatur- und des
Differenzdrucksensors.
Ab 180.000 km sollte ein
Rußfilter schließlich getauscht bzw. gereinigt werden. |
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Infos zur
Plakettenverordnung
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Übrigens: Wer wegen der drohenden Umweltzonen seinen alten
Diesel mit einem Rußpartikelfilter nachrüsten möchte, ist oft schnell ratlos.
Denn für welche Fahrzeugschlüsselnummer und Abgasnorm es in Kombination mit
welchem Nachrüstsystem nun welche Umweltplakette gibt, ist selbst für Fachleute
schwer durchschaubar. Eine kostenlose Online-Datenbank von TÜV und Dekra soll
Verbrauchern auf die Sprünge helfen:
Unter «feinstaubplakette.de»
steht, welche Nachrüstlösungen es für einzelne Fahrzeugtypen gibt.
Betrieben wird die Datenbank von der Arge TP 21, der
Arbeitsgemeinschaft Technische Prüfstelle von TÜV und Dekra. (dpa)
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Lesen Sie auch: Das SCR-System |
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Quellen: verschiedene, Internet, Peugeot,
VW, Audi, Mercedes, BBZ der Kfz-Innung München-Oberbayern,
AU-Schulung (TAK), mot, VW/AUDI SSP, Siemens, BOSCH,
Pierburg, ADAC |