|
||||||||||||||
zurück zu Teil 1 Düsen
A - Common
Rail Magnet-Injektor
(siehe
auch Common Rail)
Die Injektoren sind durch Hochdruckleitungen mit dem Druckspeicher (Rail) verbunden.
B - Common Rail Piezo-Injektor
Statt des Elektromagneten kann zur Ventilbetätigung auch ein
Piezoelement eingesetzt werden, welches durch kürzere Ansprechzeiten
(< 0,1 ms) Vorteile bringt.
Es gibt Piezo-Injektoren z.B. von Bosch und Siemens. Mittlerweile werden Piezoinjektoren auch bei der Benzindirekteinspritzung eingesetzt. Piezo-Elemente funktionieren nach dem folgenden Prinzip: Werden Piezokristalle unter Druck gesetzt geben sie eine elektrische Spannung ab. Umgekehrt dehnen sich die Kristalle aus, wenn sie unter Spannung gesetzt werden. Dies nützt man nun im Injektor aus. Duch eine angelagte Spannung von rund 120 V dehnen sich die Elemente aus, die Düse öffnet. Bei umgekehrter Polung (Entladung des Kondensators, Kurzschluss über Widerstand) ziehen sich die Piezos zusammen, die Düse schließt. Da die Ausdehnung eines Piezoelments sehr klein ist, werden im Injektor mehrere Hundert dieser Piezoelemente hintereinander geschaltet (Piezostack / Aktormodul).
Piezo Injektor von Bosch Für den Piezo-Injektor wird ein Piezopaket von 350 übereinandergestapelten Keramikschichten verwendet. Jede einzelne Schicht wird durch eine Steuerspannung von z.B. 45V oder 120V, die durch die Elektronik (Kondensatoren) aus dem Bordnetz erzeugt wird um 0,11 Mikrometer, also um 0,00011mm gestreckt, so dass sich das 7x7x30 mm große Piezopaket um insgesamt 40 Mikrometer also um 0,04 mm ausdehnt. Bei anderen Injektoren sind es 0,065 mm Hub. Über einen hydraulischen Koppler wird der Weg noch einmal vergrößert. Dies genügt um die Ventilnadel des Einspritzventils zu öffnen. Für die Funktion des hydraulischen Kopplers ist ein Rücklaufdruck von 10 bar erforderlich; bei Magnetventilinjektoren dagegen nicht! Das Piezo-Paket sitzt in der ersten Ausführung von Siemens (wie abgebildet) noch "außerhalb" des Kraftstoffbereichs. Es gibt hier somit prinzipbedingt kleine Verzögerungen im Druckaufbau, da lediglich das Magnetventil durch den Piezoaktor ersetzt wurde. In der künftigen Ausführung sowie in der aktuellen Ausführung von Bosch ist das Piezopaket nun "inline" (siehe unten Bosch 3. Generation im AUDI A8). Die bewegten Massen wurden so um 75% reduziert. Dies hat ein noch schnelleres Ansprechen zur Folge. Es kann dadurch die Einspritzmenge auf 7 oder mehr Portionen (aktuell 10) verteilt werden. So bewirken Voreinspritzungen (Piloteinspritzungen von 1 mm3) einen weichen Druckanstieg und somit eine leisere Verbrennung. Außerdem verhindern sie die Entstehung von Weiß- und Blaurauch kurz nach dem Kaltstart. Nacheinspritzungen bewirken hingegen eine verbesserte Verbrennung und somit weniger Abgase und Ruß. So schaffte der A8 ohne Rußfilter die EURO 4. Eine weitere Nacheinspritzung dient zur Regeneration des Partikelfilters. Die Drücke werden auch hier noch weiter steigen. Den Piezo-Injektoren scheint die Zukunft zu gehören. Das könnte sie auch interessieren: Tipps zum Injektor und Einspritzdüsen reinigen
Hier noch einiges Wissenswertes zu Düsen:
Pumpe Düse Einheit (PDE) | Common Rail | Quellen: Bosch, MAN, VW, Siemens, Kfz-Innung, AUDI |
|
|||||||||||||
|