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zu Teil 1 Anforderungen an die Glühkerze | zu Teil 3 Ausfallursachen und Werkstatttipps | Aufbau und Funktionsweise einer Stabglühkerze
Nachglühfähige StabglühkerzenFahrzeuge älterer Bauart sind zumeist mit Glühkerzen bestückt, die lediglich vor und während der Startphase glühen. Sie sind z.B. bei Beru an der Kurzbezeichnung GV zu erkennen. Moderne Diesel-Pkw arbeiten in der Regel mit nachglühfähigen GN-Glühkerzen. Sie sind mit dem innovativen 3-Phasen-Glühsystem ausgestattet. Das heißt, sie glühen vor dem Start, während der Startphase, nach dem Start und während dem Motorbetrieb (im Schubbetrieb).
3-Phasen-Glühtechnik (Beru) FunktionDas elektronisch gesteuerte Vorglühen beginnt mit der Betätigung des Zündschloss-Anlassschalters und dauert bei normalen Außentemperaturen bis zur Startbereitschaft etwa 2–5 Sekunden. Die Nachglühzeit beträgt bis zu 3 Minuten nach dem Start des Motors, um die Schadstoff- und Geräuschemissionen zu minimieren. Der Motorbetriebszustand wird in der Regel über die Messung der Kühlwassertemperatur (manchmal auch über die Motorraumtemperatur) erfasst. Der Nachglühvorgang dauert so lange, bis die Kühlwassertemperatur 70 °C erreicht, oder er wird nach einer im Kennfeld abgelegten Zeit abgestellt. Liegt die Kühlwassertemperatur schon vor dem Start über 70 °C, wird in den meisten Fällen nicht nachgeglüht.
Schaltprinzip einer nachglühfähigen Anlage mit vier parallel geschalteten Schnellheiz-Stabglühkerzen und Temperatursensor (Beru) Schutz vor ÜberhitzungSelbstregelnde Stabglühkerzen schützen sich vor Überhitzung, indem sie den Strom von der Batterie zur Kerze mit steigender Temperatur begrenzen. Bei laufendem Motor erhöht sich die Spannung jedoch so weit, dass Glühkerzen, die nicht für die neueste Technik konzipiert sind, durchbrennen. Dazu kommt, dass die bestromten Kerzen nach dem Start hohen Verbrennungstemperaturen ausgesetzt sind und somit von innen und außen aufgeheizt werden. Nachglühfähige Stabglühkerzen sind bei voller Generatorspannung funktionsfähig. Ihre Temperatur steigt zwar schnell an, wird dann aber durch die Regelwendel auf eine Beharrungstemperatur abgeregelt, die unter derjenigen der nicht nachglühfähigen Kerzen liegt. Wichtig:In ein für nachglühfähige Glühkerzen konzipiertes Glühsystem dürfen auch nur nachglühfähige Glühkerzen eingebaut werden. Standard-Glühkerzen könnten nach kürzester Zeit beschädigt werden. Wissenswert:Bei der nachglühfähigen BERU GN-Glühkerze ist es gelungen, die Glühzeit auf 2–5 Sekunden dadurch zu verkürzen, dass der Durchmesser des Heizstabes an seinem vorderen Ende verkürzt wurde. Dadurch beginnt der Heizstab in dieser Zone sehr schnell zu glühen. Bei einer Temperatur von 0 °C dauert es gerade mal 2 Sekunden bis zum Start, bei –5 °C etwa 5 und bei –10 °C rund 7 Sekunden. KeramikglühkerzenNeben den bisher beschriebenen Metallglühkerzen gibt es auch Keramikglühkerzen. Bei einer SRC-Glühkerze („Self Regulating Ceramic“) von NGK besteht das Heizelement aus Keramik mit einer eingesinterten metallischen Heizwendel. Darüber hinaus sind selbstregulierende keramische Glühkerzen mit einer Regelwendel ausgestattet. Da der elektrische Widerstand der Regelwendel mit zunehmender Temperatur steigt und so den Stromfluss begrenzt, benötigt diese Glühkerze kaum Steuerung von außen. Sie heizt sich in 4 Sekunden auf über 1000 °C auf und regelt die Temperatur anschließend selbsttätig auf unter 1000 °C.
Neue Hochtemperatur Keramik Glühkerze (NHTC) von NGK Die NHTC-Glühkerze („New High Temperature Ceramic“) verfügt über ein vollkeramisches Heizelement, das von Siliziumnitrid umschlossen ist. Dieses Material zeichnet sich durch äußerst hohe Härte, geringe Wärmedehnung, hohe Festigkeit, extreme chemische Beständigkeit sowie hohe Endmaßgenauigkeit aus – Eigenschaften, die in modernen Dieselmotoren gefragt sind. Der innenliegende Heizer des Glühelements wird in der Produktion gespritzt und sofort mit der Isolationskeramik versintert. Das Ergebnis: sehr hohe Bruchfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit und eine optimale Heizcharakteristik. Sie erreicht in weniger als zwei Sekunden eine Betriebstemperatur von rund 1.000°C und erlaubt konstante Nachglühtemperaturen von 1.350°C. Zudem kann die NHTC-Glühkerze Temperaturen von ca. 1200 °C viele Minuten halten und bei Bedarf viele Minuten zwischenglühen. Eine Funktion, auf die EURO-5- und EURO-6-Anwendungen nur schwer verzichten können. Denn um die Abgasnormen einzuhalten, setzen Dieselmotorenhersteller auf moderne Motoren mit geringem Verdichtungsverhältnis. Verbrauch und CO2 -Ausstoß sinken, doch die Partikelemissionen steigen. zu Teil 3 Ausfallursachen von Glühkerzen | zu Teil 1 Anforderungen an Glühkerzen | Quelle: Beru, NGK, Diese Seite von kfztech.de weiter empfehlen Autor: Johannes Wiesinger bearbeitet: Folgen Sie kfztech auf Twitter Besuchen Sie kfztech auf Facebook Lesen Sie auch den Blog von kfztech.de |
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