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zu Teil 1 Anforderungen an die Glühkerze | Aufbau und Funktion von Glühkerzen | Ausfallursachen von GlühkerzenBei warmem und trockenem Wetter startet der Diesel, auch wenn eine Glühkerze defekt ist und nur die restlichen Kerzen vorglühen. Zwar ist der Start dann meistens mit erhöhtem Schadstoffausstoß und eventuell auch mit Nageln verbunden, der Autofahrer nimmt diese Zeichen jedoch nicht unbedingt bewusst wahr oder weiß sie nicht richtig zu deuten. Die böse Überraschung kommt dann, wenn es kalt und klamm wird und der erste Nachtfrost einsetzt: Die „Wärmespende“ des Dieselmotors funktioniert nicht mehr und bestenfalls startet er schlecht und raucht – wahrscheinlicher jedoch geht gar nichts mehr. Im Folgenden werden typische Schäden gezeigt und ihre verschiedenen Ursachen aufgelistet. Mit dieser Diagnosehilfe ist in den meisten Fällen eine schnelle Fehlerbeseitigung möglich. (Quelle: Beru)
Diagnose von Glühkerzen mit Ohmmeter, Stromzange oder GlühkerzentesterVerfügt das Fahrzeug über eine Eigendiagnose, die auch das Glühsystem überwacht, so dürfte der Fehler schnell einzugrenzen sein. Ansonsten empfiehlt es sich, immer auch die Stromaufnahme mit einer Stromzange (Zangenamperemeter) während des Vorglühens zu messen. Befinden sich z.B. 4 Glühkerzen im Motor und jede benötigt 5 Ampere, muss die gesamte Stromaufnahme 20 Ampere betragen. Sollte der Motor noch warm sein, steckt man einfach den NTC vom Kühlwasser ab, damit das Vorglühsteuergerät auch das Vorglühen startet. Die Stromaufnahme wird (abhängig vom Kerzentyp) auf ca. 20A hochschnellen, um dann auf einen niederen Wert von 15-8 A zu fallen.
Glühkerzenprüfung mit Zangenamperemeter Ist die Glühkerze ausgebaut, prüft man sie am besten mit dem Ohmmeter. Liegt der angezeigte Widerstand bei ∞ Ω, ist die Glühkerze defekt. Liegt der Widerstand unter 5 Ω, ist die Glühkerze funktionstüchtig (Der Widerstandswert einer funktionstüchtigen Keramikglühkerze liegt meist unter 1 Ω).
Widerstand der Glühkerze prüfen Bei der in der Werkstatt manchmal noch gerne praktizierten Methode die Glühkerze mit einer Batterie zu testen ist. Vorsicht geboten. Glühkerzen sind heute häufig entweder für Spannungen von 11V oder aber für noch geringere Spannungen ausgelegt. Deshalb führt die Methode die ausgebaute und im Schraubstock eingespannte Glühkerze mit einer 12V Batterie zu bestromen, dann häufig zu einem Defekt der Glühkerze, sofern sie es noch nicht schon war. Nun gibt es von Beru auch einen neuen Glühkerzentester, mit dem man jetzt Glühkerzen in Fahrzeugen mit 12 Volt Bordnetzspannung einfach, schnell und zuverlässig prüfen kann. Die Glühkerzen können einzeln, ohne Ausbau und ohne Motorstart getestet werden. Kfztech.de hat sich davon selbst überzeugt. Es ist auch keine Voreinstellung des Glühkerzen-Typs (Stahl oder Keramik) nötig und der Spannungswert der Glühkerze von 3,3–15 Volt wird automatisch erkannt. Die Anzeige erfolgt analog. Dadurch kann die Aufheizung und die Stromabregelung erkannt werden, der Vergleich einzelner Glühkerzen bezüglich Stromaufnahme und Regelverhalten ist somit möglich.
mit dem Beru Glühkerzentester ist die Diagnose sehr einfach Montage und Demontage von GlühkerzenWichtig beim Glühkerzenaustausch: Drehmomente beachten! Bei der Demontage von Glühkerzen ist das Bruchdrehmoment einzuhalten. Was tun, wenn das Bruchdrehmoment erreicht ist? Dann keinesfalls weiterdrehen, denn die Glühkerze könnte sonst abbrechen. Stattdessen nach dem 3-Punkte-Programm Anheizen – Anlösen – Ausdrehen vorgehen: 1. Anheizen: Motor warmfahren bzw. intakte
Glühkerzen mit einem separaten Kabel 4–5 Minuten bestromen – dadurch
wird die Glühkerze aufgeheizt und freigebrannt.
Nach dem Ausschrauben der alten Glühkerzen sollten unbedingt das Gewinde, der Kegeldichtsitz und der Glühkerzenkanal im Zylinderkopf mit dem entsprechenden Werkzeug gereinigt werden (siehe unten). Beim Einschrauben der neuen Glühkerzen ist das vom Fahrzeughersteller vorgeschriebene Drehmoment zu beachten.
Bei Glühkerzen mit Schraubanschluss muss auch das Anzugsdrehmoment der Anschlussmutter beachtet werden.
Hinweis: Insbesondere nach dem Verbacken (Verkoken) zwischen Glühstab und Zylinderkopf weist die Zylinderkopfbohrung häufig Verbrennungsrückstände oder Schmutzpartikel auf. Bei Zylinderköpfen mit 10-mm-Gewinde können diese Verkokungen einfach und sicher mit einer speziellen Glühkerzenreibahle entfernt werden. Glühkerzenbohrung mit Lappen vorreinigen. Reibahle im Schneidenbereich mit Fett bestreichen und in den Zylinderkopf einschrauben: Die Verbrennungsrückstände bleiben am Fett kleben und werden beim Ausschrauben des Werkzeugs abtransportiert. Anschließend kann die neue Glühkerze problemlos montiert werden (bitte wieder Anzugsdrehmoment beachten!). Vor Einbau der Glühkerzen diese im Schaft- und Gewindebereich mit GK Fett einfetten. zurück zu Teil 2 Aufbau und Funktion | zurück zu Teil 1 Anforderungen | Für einen späteren Zeitpunkt sind noch Artikel zum Schnellstartglühysystem ISS bzw. AQGS und die Drucksensorglühkerze PSG vorgesehen. Quelle: Beru, NGK, Autor: Johannes Wiesinger bearbeitet: Folgen Sie kfztech auf Twitter Besuchen Sie kfztech auf Facebook Lesen Sie auch den Blog von kfztech.de |
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